Schon bald gibt es nur noch die QR-Rechnung.

Per 30. September 2022 werden die bisherigen Einzahlungsscheine durch die QR-Rechnung abgelöst. Weshalb Firmen jetzt umstellen sollten und welche Chancen das neue Format bringt, erklären Fabian Kind von der LLB und Bruno Matt von der LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein.

Portrait Fabian Kind und Bruno Matt
Frühzeitig auf die QR-Rechnung umzustellen, lohnt sich: (v. l.) Fabian Kind, Firmenkundenberater bei der LLB und Bruno Matt, Geschäftsführer der LVST.

Herr Kind, Sie sind Firmenkundenberater bei der LLB. Die orangen und die roten Einzahlungsscheine gibt es bald nicht mehr. Was bedeutet das konkret?

Die PostFinance wird diese Einzahlungsscheine per Ende September 2022 vom Markt nehmen. Damit können solche Rechnungen ab dann nicht mehr bezahlt werden. Rechnungssteller sollten daher spätestens ab August 2022 keine alten Einzahlungsscheine mehr versenden, sondern nur noch QR-Rechnungen.

Der Termin ist erst in etwas mehr als einem Jahr. Das klingt nach sehr viel Zeit.

Ja, aber diese Zeit ist nötig, denn für Rechnungssteller gibt es einiges zu tun. Zentrale Fragen sind: Ist meine Software schon bereit für das neue Format? Sind meine Stammdaten aktuell? Benötige ich für das Einlesen von QR-Rechnungen einen neuen Scanner? Welche Chancen bietet die QR-Rechnung für effizientere Abläufe in meinem Unternehmen?

Was ändert sich für Rechnungszahler?

Grundsätzlich nicht viel. Die QR-Rechnung sieht zwar anders aus als die bisherigen Einzahlungsscheine, aber man kann sie immer noch lesen und am Schalter oder via E-Banking bezahlen. QR-Rechnungen, die per E-Mail eintreffen, können sogar via Drag-and-drop einfach ins LLB Online Banking gezogen werden. Das Bezahlen von Rechnungen wird damit stark vereinfacht – ein Kopieren oder Abtippen von Referenznummern ist nicht mehr nötig.

Wie unterstützt die LLB ihre Kunden bei der Umstellung?

Für Rechnungssteller, die bis anhin orange Einzahlungsscheine verwendet haben, ist die neue QR-IBAN zentral. Diese haben wir bereits letztes Jahr an unsere Firmenkunden verschickt und senden sie bei Bedarf gerne erneut zu. Zudem bieten wir an, Test-QR-Rechnungen auf Korrektheit zu prüfen. Das wird rege genutzt. Selbstverständlich stehen wir unseren Kunden auch bei allen weiteren Fragen gerne zur Seite. Detaillierte Informationen für Rechnungssteller bieten wir auch online auf www.llb.li/qr-rechnung an.

Die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein (LVST) stellt bereits Mitte dieses Jahres auf die QR-Rechnung um. Die Vorteile digitaler Rechnungsprozesse liegen auf der Hand. Entsprechend profitieren die rund 800 Unternehmen, die mit der LVST zusammenarbeiten, von einem geringeren Administrationsaufwand. Geschäftsführer Bruno Matt berichtet von seinen Erfahrungen mit der Umstellung.

Herr Matt, was hat Sie bewogen, möglichst rasch auf die QR-Rechnung umzustellen?

Als grosse Sammelstiftung ist es uns wichtig, unseren Kunden eine effiziente und dennoch einfache Administration anzubieten. Ab dem 1. Juli laden wir die Beitragsrechnungen automatisiert in unser Online-Arbeitgeberportal hoch − dafür ist die QR-Rechnung ideal.

Wie haben Sie Ihre Prozesse und Systeme auf die QR-Rechnung vorbereitet?

Für unser Debitorensystem und die Verwaltung der Pensionskasse sind separate Lösungen im Einsatz. Mit den beiden Anbietern sind wir in Kontakt getreten und haben die technischen Anpassungen aufgegleist. Beide Systeme konnten wir individuell anpassen, was uns zugutegekommen ist.

Wie wurden Sie bei den Vorbereitungen zur Umstellung von Ihrer Hausbank unterstützt?

Die Liechtensteinische Landesbank hat uns insbesondere auch im Testing der Rechnungen sehr gut unterstützt. Wir konnten auf ein bestens vorbereitetes Team zählen, das uns professionell begleitet hat.

Die LVST in Kürze

Die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein wurde 2005 gegründet. Sie ist die jüngste und mit einer Bilanzsumme von 1.15 Milliarden Schweizer Franken per 31. Dezember 2020 auch die grösste Sammelstiftung in Liechtenstein. Zudem ist sie die einzige im Land, die ihren angeschlossenen Unternehmen zwei Anlagestrategien zur Auswahl anbietet. Die Verzinsung des Alterskapitals lag 2020 für die Strategie "Konservativ" bei 2.0 Prozent und für die Strategie "Dynamisch" bei 1.5 Prozent. Anfang 2021 verwaltete die LLB Vorsorgestiftung 7'520 aktive Versicherte in 820 angeschlossenen Firmen. Der konsolidierte Deckungsgrad über alle Anschlüsse lag bei 107 Prozent. Mehr Infos auf: www.vorsorgestiftung.li