Cash versus Investments

Nach der Finanz- und der Coronakrise hat sich die Wirtschaftspolitik grundlegend geändert. Die Staaten verschulden sich kräftig für eine wachstumsfördernde Fiskalpolitik. Das wird dieses und nächstes Jahr zu einer dynamischen Erholung der Konjunktur mit realem Wachstum von 4 Prozent in Europa und von über 6 Prozent in den USA führen. Das hohe Wachstum sollte den Aktienmärkten zugutekommen, die im frühen Aufschwung üblicherweise wenig korrekturgefährdet sind. 

Trotz ansteigender Inflation wird die Geldpolitik wachstumsfördernd bleiben – mit anhaltend negativen Geldmarktzinsen in Europa. Das Halten von Liquidität führt zu Kaufkraftverlusten, als Ausweg bietet sich die Investition in ein (defensives) Portfolio an. Mit Cash übersteht man zwar jede Krise schadlos, verpasst aber im Laufe der Jahre viel Performance.

Gründe, nicht zu investieren, gibt es immer

Die Zinsen sind zu tief.

Die Verfallsrenditen sind auf einem historischen Tiefstand. Das Ertragspotenzial für die nächsten Jahre ist deshalb gering. Aber die Erträge dürften dennoch grösser sein als diejenigen von Kontoguthaben. Auf den Kontoguthaben werden ab einem gewissen Betrag aktuell sogar Negativzinsen erhoben − was wiederum für Anlagen beziehungsweise Investments spricht.

Aktien sind zu teuer.

In den letzten Jahren war die Performance von Aktien mehrheitlich sehr gut.

  • Aktien sind zwar nicht mehr billig, die Dividendenrendite ist aber immer noch attraktiv und bedeutend höher als die Renditen von Obligationen.
  • Ein langfristig orientierter Investor braucht Aktien als Performancetreiber im Portfolio.

Es steht uns eine Finanzkrise bevor.

Krisen an den Finanzmärkten kommen immer wieder vor. Sie können unterschiedliche Auslöser haben. In vielen Fällen lassen sie sich nicht prognostizieren.

  • Wer Angst hat, sollte generell nicht investieren. Er muss dann allerdings damit leben, dass er langfristig weniger Rendite auf seinem Vermögen erzielen wird.
  • Wie gross die eigene Risikofähigkeit und damit der Anlagehorizont ist, findet der Kundenberater in einem Gespräch mit dem Anleger heraus.

Mit sicheren Anlagen ist in den kommenden Jahren kaum etwas zu verdienen. Mit Liquidität droht sogar ein realer Verlust.

Warum man Cash investieren sollte

  • Cash wird in den Währungen Schweizer Franken und Euro in den nächsten Jahren keinen Ertrag liefern. Eine Erhaltung der Kaufkraft ist damit unmöglich.
  • Die Strategien beim Investieren dürften trotz des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds weiterhin Erträge liefern, die jene von Cash übertreffen.
  • Ein Anleger, der für eine Strategie profiliert ist, aber nicht entsprechend investiert, läuft Gefahr, Performance zu verpassen.
  • Gründe, nicht zu investieren, gibt es immer. Wer auf den richtigen Zeitpunkt wartet, riskiert am Ende, gar nie investiert zu sein.
Portrait Lukas Schaeper
Lukas Schäper, Leiter Private Banking Liechtenstein II, Liechtensteinische Landesbank AG

Rechtlicher Hinweis: Angaben im Sinne der Finanzanalyse-Vorschriften (Gesetz, Verordnung) finden Sie unter Rechtliche Bedingungen.