Aktienrückkäufe stützen die Kurse

Aktienrückkäufe dürften in diesem Jahr einen neuen Rekordwert erreichen. Die Notenbank Fed schätzt, dass sich das Volumen in den USA auf 590 Milliarden Dollar belaufen wird. Das wären rund 2 Prozent der Kapitalisierung des gesamten US-Aktienmarktes.

Aktienrückkäufe (engl. Share Buybacks) von Unternehmen wirken sich in zweifacher Hinsicht auf Aktienkurse aus. Zunächst erhöht sich durch den Kauf eigener Aktien die Nachfrage, was tendenziell zu höheren Kursen führt. Entwertet das Unternehmen nach dem Rückkauf die Aktien, verringert sich deren Stückzahl. Bei gleichbleibendem Gewinn steigt damit der auf die einzelne Aktie entfallende Gewinnanteil, was wiederum gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis zu einem niedrigeren Bewertungsniveau führt. Das eröffnet Spielraum für höhere Aktienkurse.

Ein Vergleich zwischen dem S&P 500 Buyback Index und dem S&P 500 Index zeigt, dass sich Aktien mit hohen Rückkaufsquoten in den letzten zehn Jahren deutlich besser entwickelt haben. Die gegenwärtig in den USA besonders grosse Beliebtheit von Aktienrückkäufen ist zu einem grossen Teil auf die Änderungen der US-Steuergesetze zurückzuführen. Diese erlauben es den US-Konzernen, im Ausland deponierte Gelder zu repatriieren. Etliche Unternehmen nutzen diese Gelegenheit für Aktienrückkäufe.

«Buybacks» haben ähnlich wie Dividendenausschüttungen eine kurssteigernde Wirkung. Vorsicht ist jedoch bei Unternehmen geboten, welche Aktienrückkäufe mit der Aufnahme von Fremdkapital finanzieren und damit die Schuldenquote erhöhen.

Portrait Manfred Jakob
Manfred Jakob, Senior Portfolio Manager, LLB Asset Management AG

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