Boom in den USA – Wie lange noch?

Dank der Steuersenkungen ist die US-Wirtschaft nach wie vor in einer guten Verfassung. Doch ab Mitte 2019 ist wegen des schwindenden finanzpolitischen Impulses und der steigenden Zinsen mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zu rechnen.

Prognosen der FOMC Mitglieder

Auf den ersten Blick zeichnen die volkswirtschaftlichen Kennzahlen wie Arbeitslosenrate und Konsumentenvertrauen ein positives Bild von der Konjunktur in den USA. Doch bei genauerer Betrachtung sind bereits ein paar Schönheitsfehler erkennbar: Die Wohnbauinvestitionen stagnieren seit sechs Quartalen, und der Lageraufbau lieferte im dritten Quartal den zweithöchsten Beitrag zum BIP-Wachstum. Die Entwicklung des Auftragseingangs und des ISM-Index lassen in den nächsten Monaten ein schwächeres Produktionswachstum im Industriesektor erwarten. Doch solange die Beschäftigung expandiert und die real verfügbaren Einkommen steigen, ist ein Ende des Booms nicht in Sicht. Wir gehen davon aus, dass die amerikanische Notenbank den Leitzins bis Mitte des kommenden Jahres – ihrer Prognose entsprechend – auf 2.75 Prozent bis 3.00 Prozent anheben und die Bilanz weiter verkürzen wird. Wie die amerikanische Wirtschaft das höhere Zinsniveau verkraftet, wenn die finanzpolitischen Impulse nachlassen, bleibt abzuwarten. Die konjunkturellen Unsicherheiten dürften im zweiten Halbjahr 2019 grösser werden. Insgesamt wird sich das Wachstumstempo im kommenden Jahr auf 2.3 Prozent bis 2.8 Prozent abschwächen. Ein Abgleiten in die Rezession halten wir 2019 aber für unwahrscheinlich.

Portrait Mirko Mattasch
Mirko Mattasch, LLB Asset Management AG, Vaduz

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