"Agio, Agio, Agio"

Schweizer Immobilienfonds sind in aller Munde. Das ist wahrlich kein Wunder, gibt ihnen nicht nur das Zinsumfeld in der Schweiz eine Steilvorlage, sondern liefern sie auch überzeugende Anlagerenditen in ihren Immobilienportfolios.

Gegenwärtig rentieren die Schweizer Eidgenossen mit –0.5 Prozent auf Zehnjahressicht. In diesem Umfeld sind Ausschüttungsrenditen von über 2.6 Prozent bei Immobilienfonds durchaus als attraktiv zu bezeichnen. Somit stellt sich die Frage, ob das so bleibt – was direkt zur Frage der aktuellen Bewertung überleitet.

Wie alle Finanzanlagen haben auch Schweizer Immobilienfonds viele Kennzahlen, die man zu Rate ziehen kann. "Lage, Lage, Lage", ein sehr wichtiger Punkt bei Immobilien, ist nur ein Baustein für bewertungstechnische Themen. Ebenso wichtig sind die drei A – "Agio, Agio, Agio". Agio ist hier als die prozentuale Differenz zwischen dem Börsenwert und dem Inventarwert aller Liegenschaften und Vermögenswerte nach latenten Steuern zu verstehen. Bei einem positiven Prozentwert spricht man von Agio. Die Marktteilnehmer schätzen folglich das Immobilienportfolio wertvoller ein als die Bewertungsgutachten. Über alle börsennotierten Fonds gesehen liegt dieser Wert nahe der 30-Prozent-Marke – ein historisch überdurchschnittlicher Wert.

Das haben die Fondsanbieter gesehen. Sie haben die letzten Monate genutzt, um Kapitalerhöhungen zu lancieren. Allein im September sammelten sie über 300 Millionen Schweizer Franken ein. Neben der Agio-Höhe ist auch das Zinsniveau eine Herausforderung für zukünftige Performancepotenziale. Die Zinssensitivität der Fonds hat aber nicht auf der Finanzierungsseite zugenommen. Wird ein Einzelprodukt ausgewählt, so sollte der Anleger die folgenden Punkte im Auge behalten: Portfolio, Lage sowie Sektoren, Fremdfinanzierung und natürlich Agio. Bei der Auswahl unterstützen die LLB-Kundenberater gerne.

Portrtait Bernhard Schmitt
Bernhard Schmitt, Leiter Equity & Multi Manager Management, LLB Asset Management AG, Vaduz

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