Wer früh spart …

Glückforscher sagen: Sparen macht glücklich – Geld ausgeben auch. Wer jung die finanzielle Zukunft anpackt, verlängert den Spass.

Wer nicht immer an Geld denken muss, weil er finanziell abgesichert ist, der hat es einfacher. Die Glücksforschung hat herausgefunden: Glück beginnt im Kopf und zu 40 Prozent durch absichtliches Tun, sich neu zu orientieren und zu handeln.

Claudia, 30, und Clemens, 32, sind glücklich. Sowohl als Paar wie auch finanziell. Sie haben sich nach dem Studium in ihren Berufen etabliert. Zudem haben sie Schluss mit der "Aufschieberitis" gemacht und frühzeitig damit begonnen das, was vom Budget übrig geblieben ist, in ihren Zukunftstraum zu investieren. Eine gemeinsame Familie und eine eigene Wohnung.

Nun haben sie ein geeignetes Objekt in Aussicht. Durch eigenes Sparen und auch dank der Unterstützung der Eltern haben sie Geld für den Wohnungskauf beisammen. Und auch ein Termin für die Hochzeit ist bereits gefunden.

Fragen über Fragen

Jetzt, wo alles plötzlich so konkret wird, stellen sie sich ein ganzes Bündel an Fragen: Können sie sich das Wunschobjekt leisten? Wie belastet die Wohnung das Budget? Wie sollen sie das Eigenheim finanzieren? Ist es finanziell auch dann tragbar, wenn einem der beiden etwas zustossen sollte (Invalidität oder Todesfall)? Wie sollen sie die Hypotheken langfristig abzahlen und Vermögen fürs Alter ansparen? Was verändert sich rechtlich, wenn sie heiraten und Kinder mit im Spiel sind?

Immobilientraum

Beim Immobilienerwerb wird auf zwei Aspekte Wert gelegt: die Finanzierungsseite und die Tragbarkeit. Grundsätzlich müssen Claudia und Clemens mindestens 20% des Kaufpreises als Eigenmittelmittel einsetzen. Meist werden von der Bank 65% des Wertes als 1. und weitere 15% als 2. Hypothek gewährt. Auf der anderen Seite ist die Tragbarkeit zu beachten. Das Paar soll sich die Immobilie nicht nur bei den aktuell sehr tiefen Zinsen leisten können, sondern auch dann, wenn die Zinsen wieder steigen sollten. Nicht zu vergessen sind Amortisationen sowie Unterhalts- und Nebenkosten. Bedenken sollten Claudia und Clemens zudem, ob sie sich die Wohnung auch leisten können, wenn Claudia − wie geplant − bald eine Babypause einlegt und danach nur noch 40% arbeitet.

Gegenseitige Absicherung

Im Todesfall eines Partners haben Claudia und Clemens als Konkubinatspaar keine gegenseitigen gesetzlichen Versicherungsleistungen zugute. Gegenseitige Absicherung aus den Sozialversicherungen haben sie erst, wenn sie verheiratet sind und Nachwuchs haben. Sie sollten deshalb abklären lassen, ob die Versicherungsleistungen ausreichen, um die Immobilie im Bedarfsfall halten zu können oder ob sie sich zusätzlich absichern sollen.

Erbrechtlich sind sie als Paar ohne Trauschein ebenfalls noch ohne gesetzlichen Schutz. Erst wenn sie verheiratet sind, haben sie am Nachlass des anderen einen Anspruch. Deshalb sollten sich Claudia und Clemens schon heute und dann auch als Ehepaar gegenseitig begünstigen. Dies könne sie mittels eines Testamentes machen.

Blick nach vorne

Wer jung ist, muss zwar nicht jeden Rappen für das Leben als Rentner sparen. Dennoch ist jeder für die Sicherung des Lebensstandards ein Stück weit selbst zuständig. Wer entspannter in die Zukunft blicken will, der kalkuliert seine Vermögensplanung und Altersvorsorge frühzeitig mit ein. Claudia und Clemens können zum Beispiel einen Teil ihrer Sparquote in die Pensionskasse einzahlen und dadurch steuerlich profitieren. Oder sie können weiterhin regelmässig in Fonds investieren. Dies hat sich beim Ansparen des Eigenkapitals für ihre Wohnung ja bereits bewährt.

Um die richtigen Antworten zu finden, sollten Claudia und Clemens die acht Themenfelder Einnahmen und Ausgaben, Vermögen, Eigenheim, Finanzierung, Risiko- und Altersvorsorge sowie Steuern und Recht gemeinsam mit einem Fachmann überprüfen und ein ganzheitliches Konzept erstellen.
 Und wenn sich die Lebenssituation ändert? Dann ist es erneut Zeit, eine Überprüfung der Planung vorzunehmen. Zum Beispiel wenn Claudia ihr Arbeitspensum reduziert oder wenn sich Clemens selbstständig machen will.

Wichtig ist für Claudia und Clemens nicht nur die Gegenwart zu betrachten sondern auch in die Zukunft zu schauen und sich Ziele und Visionen zu setzen. Glück beginnt im Kopf…


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