Familiär und beruflich erleben Frauen und Männer mit Mitte 40 oft eine Umbruchphase: Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus, und auch im Job sind die wilden Jahre mit Orts- und Karrieresprüngen meist vorbei. Viele erleben eine Zäsur zur Halbzeit des Lebens, wobei jeder seine persönlichen Ziele, Wünsche und Fragen hat, wenn es um seine finanzielle Zukunft geht.

Eine Umfrage hat ergeben, dass viele Mittvierziger vor Energie sprühen und noch einmal beruflich oder privat durchstarten zu wollen. Zudem ist das Gefühl der Verantwortung für das eigene Leben ein wichtiges Kriterium. Denn: Je stärker jemand glaubt, selbstbestimmt und frei über sein Leben und Arbeiten entscheiden zu können, desto zuversichtlicher blickt er in die Zukunft.

Genau so geht es Herrn und Frau Tanner. Sie wohnen in einem komfortablen Eigenheim, das jedoch noch mit einer recht hohen Hypothek belastet ist. Herr Tanner, 46, ist kürzlich befördert worden, womit eine markante Lohnerhöhung verbunden ist. Frau Tanner, 44, hat sich als Grafikdesignerin vor einigen Jahren selbstständig gemacht. Die Auftragslage entwickelt sich positiv. Die Kinder – noch besuchen sie das Gymnasium − planen ein Studium.

Ein Bündel von Fragen

Die Tanners sind eigentlich zufrieden. Allerdings wissen sie nicht, was in den nächsten Jahren auf sie zukommt. Wie verändern sich die Ausgaben, wenn die Kinder studieren? Was geschieht, wenn dem Hauptverdiener etwas zustösst? Wie lassen sich die Ersparnisse im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld sinnvoll anlegen? Auch die Hypothekarbelastung haben sie im Auge. Und allmählich denken sie über ihre Pensionierung nach. Wie können sie ihr Alterseinkommen noch beeinflussen?

Ziehen wir oben genannte Umfrage zu Rate. Drei Dinge scheinen für alle zuzutreffen: Ich brauche ein Ziel. Ich muss mich wichtig nehmen und mir öfter mal etwas gönnen. Und ich muss mich als verantwortlich für mein Leben empfinden.

Ziele und Konzept

Herr und Frau Tanner sind entschlossen, das Zepter in die Hand zu nehmen und eine Standortbestimmung und Zukunftsplanung vorzunehmen. Sobald sie sich über ihre finanziellen Ziele klar sind, gilt es, die relevanten Daten und Unterlagen zusammenzustellen. In ihr Budget sollten sie auch Puffer für höhere Hypothekarzinssätze und eine Reserve für Unvorhergesehenes einbauen.

Die Ausgaben dürften sich zum Beispiel erhöhen, wenn die Kinder in einer anderen Stadt studieren. Und um die Einnahmen im Ruhestand abschätzen zu können, können sie bei der AHV eine provisorische Rentenberechnung machen lassen. Die Leistungen der Pensionskasse finden sie auf ihrem Pensionskassenausweis. Gerade in der betrieblichen Vorsorge steckt oft noch viel Potenzial, um die Altersvorsorge aufzustocken. Oft bieten sich hier auch Möglichkeiten Steuern zu sparen.

Gemeinsam mit dem Finanzplanungs-Fachmann erfolgt die Analyse der Gesamtsituation und die Erstellung von Handlungsvarianten. Diese enthalten Einkommens- und Ausgabenplanung sowie eine Vermögensplanung, und sie beziehen Versicherungsleistungen bei Erwerbsunfähigkeit und Todesfall sowie Massnahmen zur Verbesserung der Altersleistungen mit ein. Und nicht zuletzt geht es auch um erbrechtliche Fragen.

Sich Gedanken über die finanzielle Zukunft zu machen, ist in jeder Lebensphase wichtig. Dabei ist es sinnvoll, Fragen nicht isoliert zu sehen, sondern den Gesamtüberblick zu haben. Der Finanzplanungs-Fachmann hilft, Handlungsbedarf zu erkennen, individuelle Lösungen zu finden und zu vereinbaren, welche Massnahmen man wann ergreifen kann.
 Die beste Planung nützt jedoch nichts, wenn die geplanten Massnahmen nicht umgesetzt werden. Deshalb ist es erforderlich, den Vorsätzen und Ideen Taten folgen zu lassen. Dazu braucht es Entscheidungssicherheit und das gute Gefühl, das Richtige zu tun. Und sollte sich in der Zukunft die Lebenssituation ändern, dann geht man wieder zurück auf Feld eins und man beginnt von vorne. Wie im richtigen Leben.