Ein Kompass für Unternehmer

Wer als Unternehmer heute weitsichtige Entscheide trifft, welche sich in der Zukunft auszahlen, wird erfolgreich sein. Sowohl als Unternehmer, wie auch in den privaten Finanzen.

Portrait Werner Lang
Werner Lang
Leiter Finanzierungen Firmenkunden Liechtenstein

Diese Entscheidungen sind nicht immer einfach. Denn oft sind bei Inhabern kleinerer und mittlerer Unternehmen Privat- und Geschäftsvermögen eng verknüpft. Entscheidungen im Geschäftlichen wirken sich meist auch auf die private Situation aus. Von der Gründung über die Wachstumsphase bis hin zur Nachfolgeplanung: Eine private Budgetplanung, eine bedarfsgerechte Risiko- und Altersvorsorge sowie eine langfristig ausgerichtete Vermögensplanung ist für Selbstständige und Unternehmer ein Muss. Das gilt für Handwerker genauso wie für Dienstleister oder Freiberufler.

Den Überblick behalten

Dazu ein Beispiel: Als Franz F. vor 12 Jahren seine Reinigungsfirma gründete, sah er nur seinen Businessplan, Budgettabellen und Bilanzen vor sich. Seine private Situation blendete er damals aus. Seine Anlagestrategie sah in etwa so aus: Er legte Geld beiseite, wenn er es sich gerade leisten konnte und es die Situation des Unternehmens erlaubte. Und auch für seine Risiko- und Altersvorsorge versicherte er nur das Notwendige. Damals musste er nur für sich schauen. Als er dann geheiratet hat und Kinder unterwegs waren, hat er sich mit einem Fachmann zusammengesetzt und Anpassungen in seiner Vorsorge vorgenommen. Damals stand die Absicherung seiner Familie im Fokus.

Einen klaren Ansatz finden

Heute sieht es anders aus. Der 45-jährige Unternehmer wohnt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in einem Einfamilienhaus, das sie vor 5 Jahren gebaut haben.

Als Franz F. neulich im Stau stand, fing er an über sich, seine Familie, seine Firma und seine Altersvorsorge nachzudenken. Ist meine Familie heute gut abgesichert, wenn mir etwas passiert? Ist die Einzelfirma als Rechtsform für die Firma noch geeignet? Wie sieht es aus, wenn er in Ruhestand geht? Welche Renteneinkünfte darf er erwarten? Wer wird einmal in seine Fussstapfen treten? Seine Kinder?

Grund für sein Grübeln ist ein Vorfall in seinem Umfeld. Ein Freund, ebenfalls Unternehmer, ist unverhofft verstorben und dessen Witwe stand vor unzähligen Problemen. Die Firma stand führungslos da und die Arbeitsplätze konnten nur erhalten werden, weil ein langjähriger Mitarbeiter die Führung der Firma übernahm. Und auch privat hatte die Witwe zuerst finanzielle Probleme. Dies sollte Franz F. und seiner Familie nicht passieren.

Er beschliesst nach 10 Jahren erfolgreicher Unternehmertätigkeit wieder einmal einen Rundum-Check durchzuführen. Aus aktuellem Anlass möchte er ein Update, ob für seine Familie gut versorgt ist und eine Analyse, wie sich die Umwandlung seiner Einzelfirma in eine GmbH auswirkt und vielleicht erhält er auch Tipps, wie er mögliche Finanzlücken bis zur Pensionierung schliessen kann. Was Franz F. nämlich bisher noch fehlte, ist ein durchdachter Ansatz, um für unternehmerische Rückschläge und fürs Alter abgesichert zu sein.

Nachfolge rechtzeitig planen

Ein Unternehmer kann mit seiner Nachfolgeplanung nie früh genug beginnen. Franz F. würde seine Firmennachfolge gern in der Familie regeln. Seine Kinder sind jedoch noch viel zu jung, um abschätzten zu können, ob sie das Ruder eines Tages übernehmen? Auf jeden Fall will er sich in 10 Jahren frühzeitig einen Mehrstufenplan überlegen. Dann sind die Kinder 18 und 20 und besser ersichtlich ob sich eine familieninterne Lösung abzeichnet oder ob es auf einen Firmenverkauf hinausläuft. Was für Franz F. heute schon klar ist. Er will schrittweise Verantwortung abgeben und nicht von heute auf morgen aufhören.

«Mehr Zeit für die Familie und für Freunde!», seufzt Franz F., umzingelt von der Blechlawine, und er beschliesst, seine geschäftliche und private Planung konsequenter anzupacken. Er will seine Situation in regelmässigen Abständen beleuchten und alles immer wieder hinterfragen. Denn die Firma entwickelt sich und die privaten Bedürfnisse verändern sich.


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