Rein theoretisch wäre das nicht nötig, denn die Sonne liefert der Erde pro Stunde so viel Energie, wie die Menschheit in einem Jahr (!) verbraucht. Die Solarenergie ist nur eine Form, wie wir diese Energie nutzen können. Denn auch Wind entsteht, weil Teile der Erde von der Sonne unterschiedlich stark erwärmt werden. Wasserkraft entsteht, weil Wasser durch Sonneneinstrahlung verdunstet, aufsteigt, als Wolke kondensiert und schliesslich in Form von Regen auf höhergelegene Regionen fällt. Wasser in hoch gelegenen Seen ist darum potenzielle Energie, weil man dank der Schwerkraft damit talwärts eine Turbine antreiben kann.

Mit demselben Prinzip möchte das Tessiner Start-up Energy Vault auf eine einfache Weise Strom speichern: Bei Überschuss stapelt ein autonomes elektrisches Kransystem rund um den Kran 35 Tonnen schwere Betonblöcke und baut damit einen bis zu 120 Meter hohen temporären Turm. Wenn Energie benötigt wird, baut das System den Turm wieder ab – beim Absenken der Blöcke wird dabei eine Spule im Kran angetrieben. Damit ergänzt das System Wind- und Solarenergie und ist auch in trockenen und flachen Regionen einsetzbar – ausserdem entlädt es sich nicht über die Zeit.

Falls es sich durchsetzt, wäre das positiv für den weltgrössten Zementhersteller LafargeHolcim, der auch vom Fundamentbau für Windturbinen profitiert. Ausserdem gehen wir davon aus, dass der öffentliche Verkehr als sehr klimafreundliches Transportmittel an Bedeutung gewinnen wird, wovon der Schweizer Zughersteller Stadler Rail profitieren dürfte. Wir empfehlen die Aktien von LafargeHolcim und Stadler zum Kauf.